Mittwoch, 21. September 2011

Linie im Sand

Ein stilles kleines Mädchen
spinnt stumm am Spinnrad
Tag und Nacht
vergeht die Zeit
Nacht um Tag
spinnt sie die Fäden
die sie sorgsam und in aller
unberührter Stille
jungfräulicher Klanglosigkeit
sanft in ihre jungen Finger
nimmt
und sie versteckt
vor dir
vor mir
vor jederman
den niemans soll sie ihr noch nehmen
Tag und NAcht
sitzt sie daran
Nacht um Tag
ihr Blick daran
klebt und sich niemals mehr löst
zu wertvoll jene Schnurr
aus Scharlachroten Tränen
die sich nach Liebe sehnen
sie spinnt die Fäden
spinnt die Schnurr
spinnt die Netze
spinnt das Leben
nimmt die Schere
Klingen heben
schneidet eine Schnur heraus
deine Schnur aus diesem Netz
deine Schnur aus dieser Welt
das Mädchen nun dein Leben hält
und wenn dann schlaff dein Faden fällt
dein Lebensfaden
auf dem Boden
in dem Staub
nurnoch eine fade Linie im Dreck
eine Blutlinie
verweht
im Sand

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