Mittwoch, 16. November 2011

Schmetterlingsfänger

Nacht, Tag, Zwielicht, schwarze Asche ersetzt meine schweren Augen, nimmt mir die sicht und jedes Zeitgefühl. Ich habe vergessen wo ich bin, vergessen wo ich herkam oder wo ich hin wollte, Tief in meinen Gedanken suche ich nach dem Weg, nach einer Antwort für all das wären die Zungen schwarzer Luft über meine leeren Blicke lecken.Ich greif mir die Schaufel, suche in meinem Traum nach einer Lösung, denn ich weiß, dass sie noch 6 Fuß tiefer liegt.

Ein Schwarm winziger Schmetterlinge fliet vor den zersplitterten Fenstern meiner Seele vorbei, sie sind schwarz. Einen von ihnen erkenne ich wieder. Es war jener der auf deiner Blaßen toten Haut eine einsame Träne ins Rollen brachte um der schwarzen Welt zu entkommen, durch welche seine Trostlose Existenz ihn ein Lebenlang trieb. Die Stille nahm das geflügelte Traumwesen unter ihre Fittiche und begann ihm sein winziges Herz mit schwarzen Fetzen zu nähen. Und als er da so, sanft, friedlich mit seinen brüdern und Schwestern durch die dunklen Lande glitt, da loderte die Asche unter meinen Liedern neu auf, den nicht der Weg war das Ziel, sondern jenen geflügelten schwarzen Fleck auf dem hell erleuchteten Neumond zu kriegen, ihn in meinen zittrigen Händne zu halten, ihn zu besitzen, sein Sein mein werden zu lassen, das war die Anwort, der verschüttete Weg in meinen verschlungenen staubigen gedanken nachdem der Schnitter suchte.

Doch nun hat er gefunden was er suchte. Ein gewaltiger Ruck durchfährt den beinah steinernen Körper meines Geistes und zwint ihn sich dem Firmament entgegen zu erheben, reißt die rostigen Ketten der Schwerkraft durch, sie platzen wie morsche Taue die dem Sturm der Endllichkeit ausgesetzt sind. Sie platzen wie die Organe wilder Bestien die den kuss der gottesklinge spüren dürfen und die Ehre haben durch ebendiese von sich selbst getrennt werden zu dürfen. Der Kleine Schmetterling hatte sich doch gerade erst von deinem kalten, leblosen Körper, dieser reinen, bleichen Schönheit getrennt, hatte erkannt dass er weder in der Lage war das Tote Herz wieder zum Schlagen zu bringen noch die toten Tränen trocknen zu können, er konnte dir ebenso nicht in den Schlaf, in deinen Traum folgen, und so erhob er sich erneut, ließ jedoch seine Flügel dort. Die Mutter der NAcht sah wie er sich abmühte ohne sie zu fliegen, sie schenkte ihm neue, aus purem Pech und Krankheit, aus Verwirrung und Verzweiflung waren sie gemacht, doch er würde wenigstens wieder dne Wolkentreiber in seinem Handwerk liebkosen können, auch wenn die Mutter wusste, dass er so schon bald nichtmehr unterscheiden konnte was Himmel und Hölle war, so war sie doch gezwungen ihn von seiner Qual zu befreien.

All das beobachtete ich aus dem Schatten heraus, gefesselt an meine eigene Existenz un der Theorie meiner Idien, doch als er nun, frei udn voller Energie vor meinen fahlen Blicken hin und her huschte da wusste ich das meine ZEit gekommen war. Es dauerte auch nicht lange, denn der GEruch der weißen Blüte lockte ihn an, dirket in meine Pranke und so packte ich ihn, ohne ihn zu zerbrechen mit meiner ganzen Kraft. Langsam, sanft trug ich den winzigen schwarzen Schmetterling in mein Heim, steinerne Treppen hinab in den Keller. Fahles Licht von Kerzen zierte seine  großen schwarzen Facettenaugen als ganz langsam die Nadel duch seinen leib glitt. ich könnte schwören ich hätte dabei ein Grinsen auf dem nichtvorhandenen Gesicht entdecken können, als hätte er das Leid erwartet, ja herbeigesehent...vielleicht um sich selbst für das schwarze Rauschen dort draussen zu bestrafen? Oder dafür dass er der einzige war der in dieser Welt noch leben durfte...musste?

Dieser Lächelnd Ausdruck, er endete nichteinmal als der mehrgliedrige Körper des Schmetterlings, nun vor weißer Wolle, mit ausgespreizten Flügeln aufgespiest war und die winzige Seele diesen kalten Ort verließ.
Auch auf meine Lippen war ein Lächeln gezaubert und auch ich vermochte nicht zu sagen ob die blutigen hacken in meinem Gesicht meine Mundwinkel nach oben zogen weil ich ihn endlich hatte, endlich war er mein, oder weil ich wusste, dass der Schmetterling Schmerzen hatte. Die Nadel zierte ihn nun, er war an sich selbst gekreuzigt worden und so baute ich ihn in mitten meines dunklen Kämmerleins auf, auf einem Alter, der nur für ihn von Zeit und Verlangen gebaut worden war, direkt in der Mitte.

Als ich noch ein letztes Mal auf meinen neusten Fang hinab zublicken vermochte, da zuckte er. Beinah erschreckt wich ich zurück, bereit ihn zu erschlagen, doch als er wieder mit den Flügeln schlug, unfähig davon zu fliegen oder die Nadel aus der Mitte seines Herzens zu ziehen, da grinste ich nur noch mehr, da drehte ich mich leisen Schrittes um und ließ den Schmetterling zurück. Und ehe ich die Eisenbeschlagene Tür ins Schloß fallen ließ, um das vollendete Schmetterlingszimmer nie wieder zu betreten, ehe ich noch das Licht einer einsam an der Decke baumelnden Glühlampe löschte, wusste ich grinsend, dass er Schmetterling nun dalag, bewegungsunfähig, und egal wie lange er jetzt noch vezweifelt mit den zarten Flügeln schlug, würde doch sein letzter Blick immer auf die Rückwand jener kammer fallen und sich um all die Leichen seiner Brüder und schwestern wickeln die ich gefangen und dort aufgebau hatte, als Schauspiel, als Symphonie, als Kunstwerk für ihn. Den kleinen schwarzen Schmetterling.

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