Aus Ensetzen, blanker Panik
ward alsbald die Nacht gebar
Totgeburt der Mittagssonne
Verhasst seit Jenem Tag sie war
Vorgeführt in Schauers Zittern
auferstanden in Angstschweiß
der gefriert in Eiseskälte
klirrend springt der Tränen Eis
Unverhofft der Seelenflug
Ruhe, Atem Mutter suchte
Schreie ihrer Kindeskinder
so sie Gott ihr Leben fluchte
Terror ihren Schädel flute
Nerven platzen gleich zuhauf
Hass und Abscheu in ihr glühten
ließ sie ihrem Fruste lauf
Nacht war schnell hereingebrochen
Schnee bedeckte ihre Haut
als sie fluchend sogar betet
dass schon bald der Morgen graut
Dass der Herr in seiner Güte
sie von diesem Fluch befreit
dass er gibt in Todesnähe
ihr im Paradise Zeit
Zum ersten Mal das Weiß liebkosten
Tränen die an Luft gefroren
die Gebete in sich Tragend
starben als die Nacht geboren
Müde Glieder kalt, fast tot
schleppten sich zurück ins Haus
ausgeweinte leere Augen
hörten nicht der Stille Graus
Doch als die Ohren endlich merkten
vom Schweigen ihrer Brut gestraft
dass das ewigwährnde Schreien
sie nunmehr wie ihr Glaube traf
Weinend sprang das goldne Kreuze
von ihrem Halse in den Tod
würde schlafen wie die Kinder
alle samt geziert in Rot
Keiner weinte, keiner Schrie
alle schenkten ihr die Ruh
die sie wünschte und erflehte
schloßen ihre Augen zu
So die Mutter steingeworden
Tränenkalter Monolith
Dass ihr Gott ihr Segen schenkte
die Erlösung doch ihr gibt
Dass ihr Gott ihr Flehn erhörte
doch der Kinder Herzschlag nicht
Dass er ihnen in der Güte
stahl des Lebens erstes Licht
Endlich wacht sie wieder auf
aus dem Schlafe des Entsetzens
Fragt sich nicht wo ist mein Gott
fragt sich wie er kann verletzen
wie kann er töten junge Unschuld
wenn er doch aus Liebe ist
wie kann er in Seelenruhe
Schmerzen geben die niemand vergisst
Sie glaubte nie an Gottes Tod
wünscht ihm Höllen Qual
Die Klinge küsst sanft ihre Schläfe
war Ihr Gebet doch ihre Wahl
So wählt sie auch den Weg der Kinder
folgt ihnen in dem Schritte ran
mit diesem, ihren Gott sie sterbe
mit ihm sie nimmer leben kann
Still ihr Gebet zuende spricht
auf dass sie Gottes Angesichte flucht
Auf seine letzte Güte hofft
auf das auch er den Freitod sucht
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen