Vergangenheit ruht nicht, noch bleibt sie still begraben.
Und so wie sie dich einholte, so quält sie nun auch mich. Wären es doch nur die Gedanken und Erinnerungen all der Male in denen wir uns berührten und nichts weiter als sorgenfreie lachende Kinder waren. Mir fehlt diese Zeit, jetzt so wie nie zuvor. Doch ist es nicht diese melancholische Sehnsucht nach Dingen die längst zu Asche geworden sind, die meine müden Finger antreibt dir diese Zeilen zu schreiben.
Wie schnell dreht sich die Welt?
Eben waren wir noch geborgen, sorglos und voller Kindlicher Freude, tollten herum als wüssten wir nicht, nein, als wäre es uns egal ob es ein Morgen gebe. Nun aber, nur einen Wimpernschlag davon entfernt, spür ich das Dröhnen der Geschwindigkeit von 1670km/h in jeder Faser meines Schädels. Es ist so laut. Ich kann nicht Essen und nicht Trinken, weder Schlafen noch Denken ohne dass mich diese Welt zerreißt. Ich kralle mich in die Oberfläche dieses Klumpens Lehms fest, ich hoffe, bete nach Ruhe. Wie immer bleiben die Gebete ohne Antwort.
Ich bleibe Ruhelos, lebendig tot.
Wenn meine Augen schal und leer in die Massen der Menschen blicken die sich dort vor mir wie die Lemminge durch die Straßenschluchten schieben, bliebt neben Abscheu und Verachtung nur die Frage warum die Hässlichkeit der Welt noch von ihren Parasiten übertroffen werden darf.
Sie laufen in Gleichschritt, taktgemäß dem Trommelschlag ihres kollektiv insuffizienten Herzschlages, während ihre adipösen Körper wie die Blutegel an dem Saft der Welt saugen und sich genüsslich, nur sich selbst bewusst die dicken Bäuche reiben. Hohle Phrasen schallen durch die leeren Schädel und übertönen sogar noch das Tosen der Erde die durch das Nichts fällt und fällt und fällt, während sie alle ihre Nonkonformisten-Uniformen bügeln und ihre Individualität vergleichen. Wie Maden fressen sie sich ganz gemächlich ihren Weg durch die Zeit, stöhnen und ächzen unter der Last ihres eigenen Egos.
Woran glauben sie noch? Woran können sie den noch Glauben?
Woran glaubst du?
7Milliarden Menschen sitzen in der ersten Reihe ihres eigenen Begräbnisses, heucheln Mitgefühl und erweisen dennoch nicht einmal den Respekt in den offenen Sarg zu blicken. Ich glaube, dass die Menschen verlernt haben sich vor dem Tod zu fürchten, vergessen haben wie sie die Angst doch am Leben hält. Erst wenn sie diese Furcht in ihren Gliedern spüren, erst dann werden sie bemerken, dass ihnen selbst schon lange in 6 Fuß Tiefe die Luft ausgegangen ist.
Drum will ich ausziehen und den Menschen helfen das Fürchten zu lernen.
Und am Ende werden wir wieder zusammen sein...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen